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Dieses Thema hat 15 Antworten
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Seiten 1 | 2
Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

21.05.2002 20:07
Heinrich Heine ..... Antworten
Nun möchte ich hier meinen Lieblingsautor vorstellen ...

H E I N R I C H H E I N E

am 11.12.1797 in Düsseldorf als Harry Heine geboren, einer der größten Dichter deutscher Literatur, ist Kind eines jüdischen Tuchhändlers, was wohl, wie die napoleonische Besatzung und erste Erfahrungen mit unerwiderter Liebe, ihn am stärksten prägte.
1819-1825: Jura Studium Bonn, Göttingen, Berlin / prom. zum Dr. jur.
1822: 1. Band "Gedichte" freundlich aufgenommen
1826: " Harzreise" begründet seinen Ruf
1827: "Das Buch der Lieder" wird oft von großen Musikern vertont
1827-1831: England, Italien - unbestechlicher Beobachter politischer Verhältnisse, wird er sein Leben lang zensiert
1835: Verbot seiner Schriften
1848-1856: Wegen Rückenmarksleiden an seine „Matratzengruft“ gefesselt bleibt die Schaffenskraft ungebrochen. Sein Nachruhm entwickelte sich weltweit weiter, wohl egen dem "Buch der Lieder".
Als zweifellos mit bedeudendster Lyriker deutscher Sprache, sollte nicht vergessen werden, das er der deutschen Sprache das "geistreiche Feuilleton" schenkte, was nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Heine starb am 17. Februar 1856 in Paris.



Ein Jüngling liebt ein Mädchen,
Die hat einen andern erwählt;
Der andre liebt eine andre,
Und hat sich mit dieser vermählt.
Das Mädchen heiratet aus Ärger
Den ersten besten Mann,
Der ihr in den Weg gelaufen;
Der Jüngling ist übel dran.

Es ist eine alte Geschichte,
Doch bleibt sie immer neu;
Und wem sie just passieret,
Dem bricht das Herz entzwei.



3 Dinge bringt dir selbst der Zauber der Elfqueen nicht zurück! Das gesprochene Wort... Die verschwendete Zeit... Den verlorenen Traum!

Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

21.05.2002 20:12
#2 RE:Heinrich Heine ..... Antworten
Mimi

Bin kein sittsam Bürgerkätzchen,
Nicht im frommen Stübchen spinn ich.
Auf dem Dach, in freier Luft,
Eine freie Katze bin ich.

Wenn ich sommernächtlich schwärme,
Auf dem Dache, in der Kühle,
Schnurrt und knurrt in mir Musik,
Und ich singe, was ich fühle.

Also spricht sie. Aus dem Busen
Wilde Brautgesänge quellen,
Und der Wohllaut lockt herbei
Alle Katerjunggesellen.

Alle Katerjunggesellen,
Schnurrend, knurrend, alle kommen,
Mit Mimi zu musizieren,
Liebelechzend, lustentglommen.

Das sind keine Virtuosen,
Die entweiht jemals für Lohngunst
Die Musik, sie blieben stets
Die Apostel heil'ger Tonkunst.

Brauchen keine Instrumente,
Sie sind selber Bratsch' und Flöte;
Eine Pauke ist ihr Bauch,
Ihre Nasen sind Trompeten.

Sie erheben ihre Stimmen
Zum Konzert gemeinsam jetzo;
Das sind Fugen, wie von Bach
Oder Guido von Arezzo.

Das sind tolle Symphonien,
Wie Kapricen von Beethoven
Oder Berlioz, der wird
Schnurrend, knurrend übertroffen.

Wunderbare Macht der Töne!
Zauberklänge sondergleichen!
Sie erschüttern selbst den Himmel,
Und die Sterne dort erbleichen.

Wenn sie hört die Zauberklänge,
Wenn sie hört die Wundertöne,
So verhüllt ihr Angesicht
Mit dem Wolkenflor Selene.

Nur das Lästermaul, die alte
Primadonna Philomele
Rümpft die Nase, schnupft und schmäht
Mimis Singen - kalte Seele!

Doch gleichviel! Das musizieret,
Trotz dem Neide der Signora,
Bis am Horizont erscheint
Rosig lächelnd Fee Aurora.
( Heinrich Heine)



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Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

21.05.2002 20:15
#3 RE:Heinrich Heine ..... Antworten
Daß du mich liebst...

Daß du mich liebst, das wußt ich,
Ich hatt es längst entdeckt;
Doch als du mirs gestanden,
Hat es mich tief erschreckt.
Ich stieg wohl auf die Berge
Und jubelte und sang;
Ich ging ans Meer und weinte
Beim Sonnenuntergang.
Mein Herz ist wie die Sonne
So flammend anzusehn,
Und in ein Meer von Liebe
Versinkt es groß und schön.



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Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

21.05.2002 20:22
#4 RE:Heinrich Heine ..... Antworten
Aus Neue Gedichte...

Hab ich nicht dieselben Träume
schon geträumt von diesem Glücke?
Warens nicht dieselben Bäume,
Blumen, Küsse, Liebesblicke?

Schien der Mond nicht durch die Blätter
unsrer Laube hier am Bache?
Hielten nicht die Marmorgatter
vor dem Eingang stille Wache?

Ach! ich weiß, wie sich verändern
diese allzuholden Träume,
wie mit kalten Schneegewändern
sich umhüllen Herz und Bäume;

Wie wir selber dann erkühlen
und uns fliehen und vergessen,
wir, die jetzt so zärtlich fühlen,
Herz an Herz so zärtlich pressen.


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aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

22.05.2002 14:00
#5 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Wieder ist das Herz bezwungen,
und der öde Groll verrauchet,
wieder zärtliche Gefühle
hat der Mai mir eingehauchet.

Spät und früh durcheil ich wieder
die besuchtesten Alleen,
unter jedem Strohhut such ich
meine Schöne zu erspähen.

Wieder an dem grünen Flusse,
wieder steh ich an der Brücke -
ach, vielleicht fährt sie vorüber,
und mich treffen ihre Blicke.

Im Geräusch des Wasserfalles
hör ich wieder leises Klagen,
und mein schönes Herz versteht es,
was die weißen Wellen sagen.

Wieder in verschlungnen Gängen
hab ich träumend mich verloren,
und die Vögel in den Büschen
spotten des verliebten Toren.
(ebenfalls aus Neue Gedichte)


Aoifa die findet; Liebe ist..
ein Zeitwort.. Verhältniswort.. Zahlwort oder ein Umstandswort..
je nachdem

Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

24.05.2002 01:19
#6 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Es hat die warme Frühlingsnacht
Die Blumen hervorgetrieben,
Und nimmt mein Herz sich nicht in acht,
So wird es sich wieder verlieben.
Doch welche von den Blumen allen
Wird mir das Herz umgarnen?
Es wollen die singenden Nachtigallen
Mich vor der Lilje warnen.
(aus Neuer Frühling)



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Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

24.05.2002 01:22
#7 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Ebenfalls aus Neuer Frühling...

Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.

Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüßt ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?

Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all:
Rose , Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.



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Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

24.05.2002 01:24
#8 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Träumereien

Mir träumte von einem schönen Kind,
sie trug das Haar in Flechten;
Wir saßen unter der grünen Lind,
in blauen Sommernächten.

Wir hatten uns lieb und küßten uns gern,
und kosten von Freuden und Leiden.
Es seufzten am Himmel die gelben Stern,
sie schienen uns zu beneiden.

Ich bin erwacht und schau mich um,
ich steh allein im Dunkeln.
Am Himmel droben, gleichgültig und stumm,
seh ich die Sterne funkeln.


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aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

25.05.2002 17:23
#9 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Und erneut ein paar Zeilen aus "Neuer Frühling", die mich zu einem meiner schönsten Gedichte animierten ...

Der Brief, den du geschrieben,
Er macht mich gar nicht bang;
Du willst mich nicht mehr lieben,
Aber dein Brief ist lang.

Zwölf Seiten, eng und zierlich!
Ein kleines Manuskript!
Man schreibt nicht so ausführlich,
Wenn man den Abschied gibt.


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aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

26.05.2002 20:02
#10 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Hach ja, ich liebe die Gedichte von Heinrich ...
sie sind so herrlich romantisch *seufz*


Wenn ich auf dem Lager

Wenn ich auf dem Lager liege,
In Nacht und Kissen gehüllt,
So schwebt mir vor ein süßes,
Anmutig liebes Bild.

Wenn mir der stille Schlummer
Geschlossen die Augen kaum,
So schleicht das Bild sich leise
Hinein in meinen Traum.

Doch mit dem Traum des Morgens
Zerinnt es nimmermehr;
Dann trag ich es im Herzen
Den ganzen Tag umher.



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etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

26.05.2002 22:36
#11 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Lorelei

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet
Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh,
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lorelei getan.


etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

02.06.2002 15:20
#12 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Belsazar

Die Mitternacht zog näher schon,
In stummer Ruh lag Babylon.

Nur oben in des Königs Schloß,
Da flackert’s, da lärmt des Königs Troß.

Dort oben in dem Königssaal
Belsazar hielt sein Königsmahl.

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht,
So klang es dem störrischen Könige recht.

Des Königs Wangen leuchten Glut,
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

Uns blindlings reißt der Mut ihn fort,
Er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

Und er brüstet sich frech und lästert wild!
Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

Der König rief mit stolzem Blick,
Der Diener eilt und kehrt zurück.

Er trägt viel golden Gerät auf dem Haupt,
Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.

Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis zu Rand.

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund.
Und rufet laut mit schäumendem Mund:

„Jehova! Dir künd ich auf ewig Hohn -
Ich bin der König von Babylon!"

Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König ward’s heimlich im Busen bang.

Das gellende Lachen verstummte zumal,
Es wurde leichenstill im Saal.

Und sieh! Und sieh! An weißer Wand
Da kam’s hervor wie Menschenhand,

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand.

Der König stieren Blickes da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblaß.

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
Und saß gar still, gab keinen Laut.

Die Zauberer kamen, doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

Belsazar ward in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht.


etoilee

derUnbekannte Offline

Big Brother


Beiträge: 145

02.06.2002 19:00
#13 RE:Heinrich Heine ..... Antworten
Caput I


Im traurigen Monat November wars,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zu Mute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich Euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir Euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit Euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.

Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Genusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Und schwelgen im ersten Kusse.

Und fehlt der Pfaffensegen dabei,
Die Ehe wird gültig nicht minder ­
Es lebe Bräutigam und Braut,
Und ihre zukünftigen Kinder!

Ein Hochzeitskarren ist mein Lied,
Das bessere, das neue!
In meiner Seele gehen auf
Die Sterne der höchsten Weihe ­

Begeisterte Sterne, sie lodern wild,
Zerfließen in Flammenbächen ­
Ich fühle mich wunderbar erstarkt,
Ich könnte Eichen zerbrechen!

Seit ich auf deutsche Erde trat,
Durchströmen mich Zaubersäfte ­
Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchsen im neu die Kräfte.


derUnbekannte


derUnbekannte Offline

Big Brother


Beiträge: 145

02.06.2002 19:02
#14 RE:Heinrich Heine ..... Antworten
Caput II



Während die Kleine von Himmelslust
Getrillert und musizieret,
Ward von den preußischen Douaniers
Mein Koffer visitieret.

Beschnüffelten Alles, kramten herum
In Hemden, Hosen, Schnupftüchern;
Sie suchten nach Spitzen, nach Bijouterien,
Auch nach verbotenen Büchern.

Ihr toten, die Ihr im Koffer sucht!
Hier werdet Ihr nichts entdecken!
Die Contrebande, die mit mir reist,
Die hab ich im Kopfe stecken.

Hier hab ich die Spitzen, die feiner sind,
Als die von Brüssel und Mecheln,
Und pack ich einst meine Spitzen aus,
Sie werden Euch sticheln und hecheln.

Im Kopfe trage ich Bijouterien,
Der Zukunft Krondiamanten,
Die Tempelkleinodien des neuen Gotts,
Des großen Unbekannten.

Und viele Bücher trag ich im Kopf!
Ich darf es Euch versichern,
Mein Kopf ist ein zwitscherndes Vogelnest
Von konfiszierten Büchern.

Glaubt mir, in Satans Bibliothek
Kann es nicht schlimmere geben;
Sie sind gefährlicher noch als die
Von Hoffman von Fallersleben! -

Ein Passagier, der neben mir stand,
Bemerkte mir, ich hätte
Jetzt vor mir den preußischen Zollverein,
Die große Douanenkette.

»Der Zollverein« - bemerkte er -
»Wird unser Volkstum begründen,
Er wird das zersplitterte Vaterland
Zu einem Ganzen verbinden.

Er gibt die äußere Einheit uns,
Die sogenannt materielle;
Die geistige Einheit gibt uns die Zensur,
Die wahrhaft ideelle -

Sie gibt die innere Einheit uns,
Die Einheit im Denken und Sinnen;
Ein einiges Deutschland tut uns not,
Einig nach Außen und Innen.«

derUnbekannte



aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

19.06.2002 08:26
#15 RE:Heinrich Heine ..... Antworten

Der Phönix

Es kommt ein Vogel geflogen aus Westen,
er fliegt gen Osten,
nach der östlichen Gartenheimat,
wo Spezereien duften und wachsen,
und Palmen rauschen und Brunnen kühlen –
und fliegend singt der Wundervogel.

„Sie liebt ihn! Sie liebt ihn !
Sie trägt sein Bildnis im kleinen Herzen,
und trägt es süß und heimlich verborgen,
und weiß es selbst nicht!
Aber im Träume steht er vor ihr,
sie bittet und weint und küsst seine Hände
und ruft seinen Namen,
und rufend erwacht sie und liegt erschrocken
und reibt sich verwundert die schönen Augen –
Sie liebt ihn ! Sie liebt ihn !“
(Heinrich Heine)



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