Mit der Zeit lernst du,
dass, eine Hand halten nicht dasselbe ist wie eine Seele fesseln
und dass Liebe nicht anlehnen bedeutet
und Begleitung nicht Sicherheit,
Du lernst allmählich,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke kein Versprechen,
Und du beginnst,
deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Auges hinzunehmen
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind.
Und du lernst,
deine Straßen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen
ein zu unsicherer Boden ist.
Mit der Zeit erkennst du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn du zuviel davon bekommst.
Also bestell deinen Garten
und schmücke selbst
dir die Seele mit Blumen
statt darauf zu warten, dass andere dir Kränze flechten und bedenke,
dass du wirklich standhalten kannst
und wirklich stark bist
und dass du deinen Wert hast.
Ich muss nicht wichtiger
für dich sein als die anderen
die dir nahestehen,
brauche keine Rangliste anzuführen,
möchte aber auch nicht
Schlange stehen vor deinem Herzen
und zu lange warten müssen
auf deine Zeit für uns.
Sonst kann ich dir nicht geben,
was ich dir geben kann.
Wenn ich dich berühre,
tun sich Welten in mir auf.
Leuchtende Landschaften,
die auf mich gewartet haben,
Felder, die unter der Sonne reifen,
Seen, die mit ihrem Blau
den Himmel einladen,
auf die Erde zu kommen.
Ich sehe Wege,
die meine Füße anlocken.
Es liegt in der Berührung,
in dem Vertrauen
auf die Wahrheit des Moments.
Die Linie von deinem Hals
zu deiner Schulter
reduziert einen Moment lang die ganze Welt
auf diese einfache Kurve,
die mich an die Krümmung des Universums erinnert.
Alle Ideen, alle Worte,
vergangene, gegenwärtige und zukünftige,
fließen in den Teil des Kreises,
den ich mit einem einzelnen Finger
bereisen kann.
Ich werde der Finger,
dann die Kurve,
danach das Universum
in dem Schmerz
und Glück der Ausdehnung.
Einen Augenblick lang
höre ich auf, ich zu sein,
und ein größeres Leben als mein eigenes
pulsiert zwischen meinen Fingern
und der Haut deines Halses.
Nähe des Geliebten
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O, wärst du da!
Es gibt nur eine Großmacht auf Erden das ist die Liebe !
Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich.
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtlos.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.
Wahrheit ohne Liebe macht kritisch.
Erziehung ohne Liebe macht widerspruchsvoll.
Klugheit ohne Liebe macht gerissen.
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch.
Macht ohne Liebe macht gewalttätig.
Ehre ohne Liebe macht hochmütig.
Besitz ohne Liebe macht geizig.
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.
Wehe denen, die an der Liebe geizen;
sie tragen Schuld daran, daß die Welt
schließlich an Selbstvergiftung zugrunde geht.
Liebe lässt sich nicht so einfach definieren, da man sie nicht mit
den Augen sieht oder einfach berühren kann.
Wir reden bei vielen Dingen von Liebe. Liebe zum Kind, Liebe zur
Arbeit, Liebe zum Partner....
Liebe ist nicht für alle dasselbe, und doch nennen es alle gleich.