Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
DrKnock.net
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 924 mal aufgerufen
 Menschen
Seiten 1 | 2
etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 19:49
Albert Schweitzer Antworten




1875 – Albert Schweitzer wird am 14. Januar in Kaysersberg/Oberelsaß geboren

Der erste bekannte Vorfahre war Johann Schweitzer, der im 17. Jahrhundert in Frankfurt am Main lebte. Dessen Sohn Johann Nikolaus Schweitzer wanderte nach dem Dreissigjährigen Krieg ins Elsaß aus. Seitdem lebten die Schweitzers dort.

"Mein Großvater Schillinger, den ich selber nicht mehr gekannt habe, war ein Eiferer für Aufklärung gewesen... Nach der Kirche teilte er den Leuten, die ihn auf der Straße erwarteten, die politischen Nachrichten mit und machte sie auch mit den neuesten Entdeckungen des Menschengeistes bekannt.

"Als wir nach Günsbach kamen, war ich ein sehr schwächliches Kind. Bei der Installation meines Vaters hatte mich meine Mutter, so schön sie es nur konnte, in einem weißen Kleidchen mit farbigen Bändern herausgeputzt. Aber keine der zur Feier gekommenen Pfarrfrauen der Umgebung wagte, ihr ein Kompliment über das magere Kindchen mit dem gelben Gesichtchen zu machen...

Einmal hielt man mich gar für tot. Aber die Milch der Kuh des Nachbars Leopold und die gute Luft Günsbachs taten Wunder an mir. Vom zweiten Jahre an gesundete ich und wurde ein kräftiger Knabe."


etoilee
etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 19:49
#2 RE:Albert Schweitzer Antworten
1880 – 1884 – Besuch der Dorfschule in Günsbach

"Einen großen Eindruck machte mir die erste Visitation des Schulinspektors, und zwar nicht nur deswegen, weil die Lehrerin vor Aufregung mit den Händen zitterte...

Nein, was mich so bewegte, war, daß ich zum ersten Male einen Mann von Angesicht sah, der ein Buch geschrieben hatte. Sein Name ­ er hieß Steinert ­ war es, der auf dem grünen Lesebuch der Mittelstufe und auf dem gelben Lesebuch der Oberstufe stand. Und nun hatte ich den Schreiber dieser zwei Bücher, die für mich gleich nach der Bibel kamen, leibhaftig vor mir."

"Auf die Schulzeit habe ich mich nicht gefreut. Als mein Vater mir an einem schönen Oktobertage zum ersten Male die Schiefertafel unter den Arm gab und mich zur Lehrerin führte, weinte ich den ganzen Weg lang. Ich ahnte, daß es mit dem Träumen und der herrlichen Freiheit zu Ende sei."

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:11
#3 RE:Albert Schweitzer Antworten

1884/1885 Realschule in Münster/Elsaß

"Der Begeisterung über die schöne Natur, wie ich sie auf meinen Wanderungen nach Münster erlebte, versuchte ich in Gedichten Luft zu machen. Aber über die zwei oder drei ersten Reime kam ich nie hinaus.

Einige Male unternahm ich auch, den Berg mit der alten Burg abzuzeichnen. Aber auch dies mißriet...
Nur im Improvisieren von Musik verhielt und verhalte ich mich schöpferisch."

"Mit neun Jahren kam ich auf die Realschule in Münster und hatte nun morgens und abends einen Weg von drei Kilometern am Berg entlang zurückzulegen."


"Als im Jahr 1885 in den Ferien beschlossen wurde, daß ich nach Mülhausen im Oberelsaß auf das Gymnasium käme, weinte ich stundenlang heimlich für mich. Es war mir, als risse man mich von der Natur los."


etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:11
#4 RE:Albert Schweitzer Antworten
1885 – 1893 Gymnasium in Mülhausen

" Als ich mich mit achtzehn Jahren, anno 1893, auf die Abgangsprüfung vom Gymnasium vorbereitete, ahnte ich nur erst dunkel, daß sich Gedanken in mir dachten, denen ich mich einst zu unterwerfen hätte."

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:12
#5 RE:Albert Schweitzer Antworten
18. Juni 1893: Abitur

"In Mülhausen lebte ich beim Onkel Louis und der Tante Sophie, einem kinderlosen alten Ehepaar. Onkel Louis war ... mein Taufpate. In dieser Eigenschaft hatte er sich erboten, mich umsonst für die ganze Gymnasialzeit in seinem Hause zu haben. Ein guter Schüler war ich anfänglich auch in Mül-hausen nicht. Ich war noch zu sehr verträumt. Meine schlechten Zeugnisse bereiteten meinen Eltern viel Kummer, ohne daß ich die Energie fand, mich zu besseren Leistungen aufzuraffen... Da erschien mir ein Retter in der Gestalt eines neuen Klassenlehrers. Er hieß Dr. Wehmann... Nach drei Monaten, beim Osterzeugnis in Quarta, gehörte ich schon zu den besseren Schülern..."

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:13
#6 RE:Albert Schweitzer Antworten

1885­-1893 Musikunterricht in Mülhausen bei Eugen Münch

"Schon vor meiner Schulzeit hatte mein Vater begonnen, mich auf einem alten Tafelklavier in Musik zu unterrichten. Von Noten spielte ich nicht viel ab. Meine Freude war, zu improvisieren und Lieder und Choralmelodien mit selbst erfundener Begleitung wiederzugeben."

"... meine Sehnsucht war von jeher auf die Orgel gerichtet. Sie lag mir im Blute. Mein Großvater mütterlicherseits, Pfarrer Schillinger aus Mühlbach, hatte sich viel mit der Orgel und dem Orgelbau beschäftigt... Er soll sehr schön improvisiert haben. Auch mein Vater besaß diese Gabe. Stundenlang habe ich ihm als Kind zugehört, wenn er abends in der Dämme-rung auf dem alten Tafelklavier, das von Großvater Schillinger stammte, phantasierte."

"Auch meinem Musiklehrer in Mülhausen habe ich anfangs wenig Freude gemacht... Albert ist meine Qual", pflegte er zu sagen. Dies kam ... daher, ... daß ich mich scheute, vor meinem Lehrer mit Empfindung zu spielen. Ich brachte es nicht über mich, ihm preis-zugeben, was ich in einem schönen Musikstück erlebte... So erzürnte ich ihn mit meinem hölzernen Spiel"... Wenn einer halt kein Gefühl hat, so kann ich ihm auch keines geben." Oho", dachte ich bei mir selber, dir will ich doch zeigen, daß ich Gefühl habe.""

"Und wieder einige Stunden später wurde mir eröffnet, nach meiner Konfirmation dürfte ich auf der großen schönen Orgel der Stephanskirche Orgelunterricht nehmen. Damit ging ein im Stillen gehegter Traum in Erfüllung."

"Mit 16 Jahren durfte ich dann Eugen Münch in den Gottesdiensten vertreten. Bald darauf saß ich zum erstenmal in einem Konzert vor der Orgel."


etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:14
#7 RE:Albert Schweitzer Antworten

1893 Studienbeginn: Theologie und Philosophie

"Während der folgenden Studienjahre beschäftigte ich mich, oft unter Vernachlässigung der übrigen Fächer, in selbständiger Weise mit der Evangelienfrage und den Problemen des Leben Jesu."

"Ich aber war überzeugt, und ich bin es noch, daß die Wahrheit der Grundgedanken des Christentums sich gerade im Nachdenken zu bewähren habe. Das Denken, sagte ich mir, ist uns gegeben, daß wir darin alle, auch die erhabensten Gedanken der Religion begreifen. Diese Gewißheit erfüllte mich mit Freude."

"Ende Oktober 1893 bezog ich die Universität Straßburg... Die Straßburger Universität stand damals in voller Blüte. Durch keine Traditionen gehemmt, suchten Lehrer und Studierende miteinander das Ideal einer neuzeitlichen Hochschule zu verwirklichen... Ein frischer, jugendlicher Zug ging durch das Ganze.

Ich hörte zugleich in der theologischen und in der philosophischen Fakultät."


etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:15
#8 RE:Albert Schweitzer Antworten
1893 – 1895 Studium, Orgelunterricht und Militär

"Im Oktober dieses Jahres ermöglichte es mir die Freigebigkeit des in Paris als Kaufmann ansässigen älteren Bruders meines Vaters, den Orgelunterricht des Pariser Orgelmeisters Charles Marie Widor zu genießen... Widor leitete mich an, meine Technik zu vertiefen und vollendete Plastik des Spiels zu erstreben. Zugleich ging mir bei ihm die Bedeutung des Architektonischen in der Musik auf."

"Vom 1. April 1894 an diente ich mein Militärjahr ab. Die Güte meines Hauptmanns – er hieß Krull – ermöglichte es mir bei gewöhnlichem Dienstbetrieb fast regelmäßig um 11 Uhr auf der Universität zu sein."

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:23
#9 RE:Albert Schweitzer Antworten


etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:26
#10 RE:Albert Schweitzer Antworten
Zitate:

»Als Kind hat jeder Mensch ein Sehnen nach einem großen Glück, das ihm das Leben bringen soll, und nachher verlieren es die meisten Menschen, weil sie ihr Sehnen auf kleine Erfolge und Eitelkeiten einstellen und lassen sich einreden, das große Glück, nach dem sie sich sehnten, sei eben nur ein Kindertraum gewesen, statt dass sie sich sagen, ich will es finden, nicht so wie ich es mir als Kind gedacht, aber dennoch finden so, wie es sein muss.«

»Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir es nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind.«

»Alle fehlen wir darin alltäglich, dass wir Wohltaten und Freundlichkeiten aufschlucken wie ein sandiger Boden das Wasser. Das Bestreben, uns dankbar zu erweisen, ist keine Triebkraft in unserem gewöhnlichen Leben.«

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:28
#11 RE:Albert Schweitzer Antworten
Albert Schweitzer ( 1875-1965)

Der Arzt von Lambaréné

Sein Lebensweg war ein langer, weiter Weg, der zu vielen Leidenden, zu vielen armen und kranken Menschen führte.

Doch an seinem weiten Wege läutete ein Glöckchen. Schon im zarten Knabenalter hatte das einsame Glöckchen ihn zu der kleinen Dorfkirche im oberelsässischen Günsbach geleitet, in der sein Vater das würdige Amt eines Dorfpfarrers bekleidete. Die Kirche allein war es aber im Grunde anfänglich nicht, die ihn magisch fesselte. Nein, die schöne Orgel der Kirche war es gewesen, die ihn sofort begeistert hatte - und im späteren Leben Triumphe feiern ließ. Solche Töne aber, wie die der Orgel - so glaubte der kindliche Kritiker - könne nur ein richtiger Teufel herrlich genug zelebrieren. Somit galt es als eine ausgemachte Sache, daß der ältliche Herr Kantor, der mit augenscheinlich listigen, schrägen Blicken ständig von der Orgel herab die feierlichen Handlungen seines Vaters am Altar verfolgte, in Wirklichkeit der Teufel in Person sein müsse.

Geboren 1875, verliefen seine jungen Jahre ohne große Geräusche, denn als ausgesprochener "Bücherwurm" fraß er sich leise, doch sehr geschwind durch die deutsche und französische Literatur hindurch, wobei Schönheit und Stil einer Sprache wohl sehr schnell - wie bemängelt wurde auf der Strecke bleiben mußten. Nur der reale stoffliche Reiz der Dinge und sein Talent zur Musik konnten anfänglich einen Platz von Bedeutung in ihm erlangen. Nach der Zeit der Reifung sollte traditionsgemäß - wie bei seinen Vorvätern - die Theologie das Wort behalten. Wenn es auch dabei blieb, so traten später doch noch einige andere Wissenschaften - der Vollständigkeit halber sozusagen - hinzu die Albert Schweitzer nicht nur populär, sondern zu einem großen Menschen und Mahner der Menschheit werden ließen.

Schon als 30jähriger Pfarrer hatte er bereits in Theologie und sogar in Philosophie promoviert, um anschließend eine Professur für Theologie in Straßburg zu erlangen. Doch die siebenjährige Studienzeit in Straßburg und Paris erschien ihm für seine kommende Lebensaufgabe nicht auszureichen. Die Orgel war es ja schließlich nicht alleine, die ihn als Theologen mit künstlerischen Talenten "teuflisch" bewegte, nein, sondern völlig neue, unwägbare Pläne waren plötzlich am Horizont, am schwarzafrikanischen Horizont, bei ihm aufgetaucht, die auf Verwirklichung und Vollendung drängten. Hierbei darf nicht verschwiegen werden, daß es dem nunmehr jungen Herrn Professor der Theologie schon eine adäquate Portion Überredungskunst gekostet haben muß, um seinen erzkonservativen Eltern und Freunden solche seltsamen Gedanken ohne unverständliches Kopfschütteln plausibel zu machen.

Es war das aufkommende neue Jahrhundert, das auch in dem jungen Gelehrten leuchtend aufdämmerte. Nicht nur der eigene Horizont des Zeitgeistes, sondern auch der Horizont zu der übrigen, benachbarten Welt unseres Planeten erweiterte sich nunmehr gewaltsam und unaufhaltsam. In Afrika, im schwarzen Afrika - so hörte man - mangele es an medizinischer Versorgung außerordentlich. Die Namen: Kongo, Ogowe, Lambaréné und eine Vielzahl schwerwiegender Mangel- und Tropenkrankheiten tauchten vor seinem geistigen Auge nunmehr auf. Seine von Theologie und Philosophie geprägte humanistische Weltanschauung, die die "Ehrfurcht vor dem Leben" als oberstes Gebot ansieht, setzte sich nunmehr mit dem Entschluß auch noch Arzt zu werden, schrankenlos durch. Erneut mußte er als Student seinen Platz in den Hörsälen der Universitäten von Straßburg und Berlin einnehmen, bis er auch in dieser Fakultät zum Doktor der Medizin promovieren konnte.

Das neue Jahrhundert war inzwischen zwölf Jahre alt geworden, als endlich die beschwerlichsten Mühen beendet sein sollten. Doch weit gefehlt! Die Verwirklichung seiner Lebensaufgabe, die mit der großartigen Idee der Errichtung eines Urwaldhospitals im äquatorialafrikanischen Lambaréné seinen Höhepunkt finden sollte, stand ihm noch bevor.

Mit der Tochter eines Straßburger Historikers, Helene Breßlau, die eigentlich schon immer große Angst vor Schlangen, Spinnen und "schwarzen Menschen" gehabt hatte, ging er vermählt mit ihr - kurzerhand in den Teil der Welt, in dem man gewöhnlich diesen "Schrecknissen" am ehesten zu begegnen glaubt: In den Urwald, nach Lambaréné. Doch diese spaßvoll bezeichneten Schrecknisse, erwiesen sich bei der jungen Frau keineswegs als das größte Übel. Das Übel des gesamten Gedankens war und blieb die medizinische Unterversorgung der Region des Landes Gabun und die damit verbundenen finanziellen Aufwendungen, die anfänglich unlösbar erscheinen mußten. Aus kargen Erlösen von Buchveröffentlichungen, Vorträgen, Orgelkonzerten, sowie privaten und öffentlichen Zuwendungen, konnten erste Maßnahmen zur Errichtung eines Tropenspitals mit Leprastation in Angriff genommen werden.

Der Erste Weltkrieg jedoch, machte einen weiteren Ausbau nahezu unmöglich, und so sah er sich bald als Zivilinternierter im halbheimatlichen Frankreich wieder. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen trieb er dann doch sein Vorhaben weiter voran, so daß er hierfür große Ehrungen in Empfang nehmen konnte. Seine erfolgreichste Lebensphase begann nach dem Zweiten Weltkrieg, in der er, ungestört von politischen Widrigkeiten und Querelen, der Menschheit den Dienst erweisen konnte, der ihm Dank seiner energievollen, begnadeten Fähigkeiten seit frühester Jugend stets vorgeschwebt hatte.

Trotz der enormen Leistungen, die sich in fortschreitenden Verbesserungen im Leben des Spitals offenbarten, nahm er sporadisch zugleich auch seine Wirksamkeit im europäischen Kulturleben durch Orgelkonzerte, Vorträge (war ein bedeutender Bachforscher) und Reden wahr, die der Erstarkung echter humanistischer Gemeinsamkeiten dienen sollten, die nicht nur im europäischen Raum, sondern auch in der übrigen Welt gehört und gewürdigt wurden. Diese Erfolge zeichneten sich in den großen Ehrungen, wie dem Goethe-Preis, den Ehrendoktorwürden zahlreicher Universitäten, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1951) und dem Friedensnobelpreis im Jahre 1952 aus.

Seine eigenständige, aus wahrer Theologie und wahrem humanistischen Denken geborene Ethik wurde von allen friedfertigen Menschen verstanden. Die große, ja wichtige Selbsterkenntnis des Menschen, die schon durch Descartes "Cogito ergo sum" (ich denke, also bin ich) erkannt worden war, wurde durch die erweiterte Bewußtwerdung der Daseinsfrage: "lch bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will", zur generalisierten These seiner prinzipiellen Ethik menschlichen Denkens und Handelns.

Dem relativierten ethischen Einwand, daß "Leben aus Leben besteht und hervorgeht", ist die aus logischer Konsequenz resultierende, aus logischer Notwendigkeit geborene Einsicht der "ethischen Verpflichtung des Seins gegenüber" konsequent entgegen zu setzen. Der echten Humanität im Sinne der Theologie, die mit Bedacht dem selbstzerstörerischen falschen Skeptizismus der Welt Einhalt zu gebieten hat, widmete Albert Schweitzer sein Leben, das, eingedenk seiner Wandlung vor 30 Jahren, am 4. September 1965, einen Schlußstrich, aber keineswegs seinen Schlußpunkt erfuhr.

Im Hinblick auf seine global zu begreifende, verpflichtende Ethik, setzte er sich auch tatkräftig und mutig gegen die Gefahren eines Atomkrieges und die der Zerstörung der Umwelt sowie für die erst später aufkommenden Bestrebungen des Umweltschutzes unseres getretenen Planeten ein, um kommenden Generationen im humanistischen Denken und Fühlen zum Sieg des Geistes zu verhelfen.

Die augenblickliche, heutige Situation des Spitals Lambaréné wird von großer Zuversicht getragen. Im Jahre 1974 wurde es von einer internationalen Stiftung (Fondation Internationale), mit Sitz in Lambaréné, übernommen. Das zum Klinikum herangewachsene Spital, in dem hervorragende, moderne medizinische Leistungen hervorgebracht werden, wird wegen seines besonders spezifischen Charakters in der Welt international geleitet und vorbildlich betreut.

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:34
#12 RE:Albert Schweitzer Antworten
Bücher mit Albert-Schweitzer-Texten

Albert-Schweitzer-Lesebuch,
Ausgewählte Kostbarkeiten
Blumen am Wege
Ehrfurcht vor dem Leben
Friede auf Erden
Getrost im Alltag
Glaube
Hoffen ist Kraft
Reichtum des Lebens
Treffende Albert-Schweitzer-Zitate
Trost im Leid
Vom Sinn des Lebens
Von Weg und Ziel
Wachsen und reifen,
etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:35
#13 RE:Albert Schweitzer Antworten
Das einzig Wichtige im Leben
sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir weggehen.

etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:37
#14 RE:Albert Schweitzer Antworten

Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.


Das Verhängnis unserer Kultur ist, daß sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig.


Als unverlierbaren Kinderglauben habe ich mir den an die Wahrheit bewahrt. Ich bin der Zuversicht, daß der aus der Wahrheit kommende Geist stärker ist als die Macht der Verhältnisse.


Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist es, was Menschen erst wirklich zum Menschen macht.


Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage steht.


Der Jesus von Nazareth, der als Messias auftrat, die Sittlichkeit des Gottesreiches verkündete, das Himmelreich auf Erden gründete und starb, um seinem Werke die Weihe zu geben, hat nie existiert. Es ist eine Gestalt, die vom Rationalismus entworfen, vom Liberalismus belebt und von der modernen Theologie in ein geschichtliches Gewand gekleidet wurde.


Es kommt fast für jeden Menschen der Augenblick, wo die überkommene und angelernte Religion von ihm abfällt wie der Mörtel von der Wand. Erziehung, Haus und Familie, religiöses Milieu, alles kann nichts helfen, denn es muß so kommen, damit der Mensch er selbst wird.


etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

16.09.2002 20:39
#15 RE:Albert Schweitzer Antworten

EMPFINDEN
Als unsere elementarste Empfindung formuliert Albert Schweitzer: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will"

ERKENNEN
Er fordert: "Wir müssen denkende Menschen werden"
Denn nur die, im Denken erworbene Erkenntnis führt uns zur "Ehrfurcht vor allem Leben"

HANDELN
Und von dieser Erkenntnis haben wir unser Handeln abzuleiten:
"Du sollst Leben miterleben und Leben erhalten – das ist das größte Gebot in seiner elementarsten Form."

etoilee

Seiten 1 | 2
Dr.Knock »»
 Sprung  

Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz