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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 809 mal aufgerufen
 Autoren
aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

29.07.2002 11:45
Eugen Roth ....... Antworten
Ein besonders "menschlicher" Autor fehlt noch in diesem Reigen und sein Name ist Eugen Roth ...

Ein Mensch ...
erblickt das Licht der Welt
doch oft hat sich herausgestellt,
nach manchem trüb verbrachten Jahr,
daß dies der einz'ge Lichtblick war.

Ein Mensch ...
erhofft sich fromm und still,
daß er einst das kriegt, was er will.
Bis er dann doch dem Wahn erliegt
und nur noch das will was er kriegt.


Aoifa die findet; Liebe ist..
ein Zeitwort.. Verhältniswort.. Zahlwort oder ein Umstandswort..
je nachdem

aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

29.07.2002 11:48
#2 und es menschelt weiter .... Antworten

Dieses Gedicht von Eugen Roth trägt den Titel "Arbeiter der Stirn"

Ein Mensch ...
sitzt kummervoll und stier
vor einem weißen Blatt Papier.
Jedoch vergeblich ist das Sitzen -
auch wiederholtes Bleistiftspitzen
schärft statt des Geistes nur den Stift.
Selbst der Zigarre bittres Gift,
Kaffee gar, kannenvoll geschlürft,
den Geist nicht aus den Tiefen schürft,
darinnen er, gemein verbockt,
höchst unzugänglich einsam hockt.
Dem Menschen kann es nicht gelingen,
ihn auf das leere Blatt zu bringen.
Der Mensch erkennt, dass es nichts nützt,
wenn er den Geist an sich besitzt,
weil Geist uns ja erst Freude macht,
sobald er zu Papier gebracht.


Aoifa die findet; Liebe ist..
ein Zeitwort.. Verhältniswort.. Zahlwort oder ein Umstandswort..
je nachdem

aoifa Offline

Foretter 1. Klasse

Beiträge: 204

29.07.2002 11:50
#3 es gibt für alles eine Zeit ... Antworten

deswegen das nachfolgende Gedicht mit dem bedeutungsschwangeren Namen "Gezeiten der Liebe" ;-)


Ein Mensch ...
schreibt mitternächtig tief
an die Geliebte einen Brief,
der schwül und voller Nachtgefühl.
Sie aber kriegt ihn morgenkühl,
liest gähnend ihn und wirft ihn weg.
Man sieht, der Brief verfehlt den Zweck.
Der Mensch, der nichts mehr von ihr hört,
ist seinerseits mit Recht empört
und schreibt am hellen Tag, gekränkt
und saugrob, was er von ihr denkt.
Die Liebste kriegt den Brief am Abend,
soeben sich entschlossen habend,
den Menschen dennoch zu erhören -
der Brief muss diesen Vorsatz stören.
Nun schreibt, die Grobheit abzubitten,
der Mensch noch einen zarten dritten
und vierten, fünften, sechsten, siebten
der herzlos schweigenden Geliebten.
Doch bleibt vergeblich alle Schrift,
wenn man zuerst daneben trifft.



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je nachdem

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