Wie? Ist denn schon wieder Weihnachten ????
Eines Tages im September..
Schönster Sonnenschein.
Noch immer sitzen die Menschen in T-Shirt und Sandalen in den Straßencafes und Biergärten.
Bisher keine besonderen Vorkommnissen in der Innenstadt.
Doch plötzlich genau um 10:47 Uhr kommt der Befehl von Aldi-Geschäftsführer Giselbert K.: "ACHTUNG ! 5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!"
Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.
Zunächst reagiert Minimal-Geschäftsführer gegen 12:02 Uhr Balthasar X. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.
15:07 Uhr: Edeka-Marktleiterin Eusebia T. hat die Mittagspause genutzt und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.
16:02 Uhr: Die Filialen von Penny und Plus bekommen Kenntnis von der Wihnachtsoffensive der Konkurenz, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstands-Abkommen bis zum 20.Oktober.
Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.
Samstag, den 13. September Punkt 08:30 Uhr..
Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören.
Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleißenden Schein von 260.000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen.
Immerhin haben jetzt auch Kaufhof, Aldi, REWE und Minimal den Ernst der Lage erkannt.
Ein hektischer Montagmorgen folgt dem vorweihnachtlichen Wochenende..
09:00 Uhr: Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.
09:12 Uhr: Minimal kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.
10:05 Uhr: Bei Kaufhof verirren sich dutzende Kunden in einem Wald von Weihnachtsbäumen.
12:00 Uhr: Neue Dienstanweisung bei REWE..
An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung ein "Frohes Fest" gewünscht.
12:01 Uhr: Die Schlemmerabteilung von Kaufhof kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.
Dienstag der 16. September..
06:00 Uhr morgens: Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.
08:00 Uhr: In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte Penny Geschäftsführer Waldemar T. von seinen Mitarbeitern "Weihnachten bis zum Äußersten" und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD "Weihnachten mit Mirrelle Matthiö" über Deckenlautsprecher.
Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.
Mittwoch den 17. September..
08:00 Uhr: Anwohner der Kaiserstraße versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun von Kaufhof angedrohte Musikoffensive "Heiligabend mit den Flibbers" zu stoppen.
09:14 Uhr: Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor "Adveniat" der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.
09:30 Uhr: Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern Christbaumkugeln gehandelt.
18:00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpässen in der Stromversorgung als der von C&A beauftragte Rentner Wagemut Z. mit seinem Flakscheinwerfer Marke "Varta Volkssturm" den Stern von Bethlehem an den Himmel zeichnet.
Donnerstag den 18. September..
Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.
10:37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Helga K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Alexanderplatz zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Daraufhin habe sie einen Zuckerschock erlitten und wäre zusammengebrochen. Die Beamten sind ratlos, nehmen jedoch ihre Anzeige wegen Körperverletzung entgegen.
12:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Kaufhof und C&A die Einkaufszone mit Schneekanonen.
Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an.
Umsonst!
Es hagelt ein Bußgeld und die Geschäftsführer beschließen weiter zu machen und das Selbige auf die Preise der Weihnachtsartikel umzulegen.
14:30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar.
Eine Suchhundestaffel der Schweizer Bergwacht beginnt mit der Bergung der vom Kunstschnee eingeschlossenen Passanten.
14:33 Uhr: Die Presse ist völlig aus dem Häuschen und interviewt die Geretteten, schießt einmalige Fotos davon, wie das Rote Kreuz, Malteser Hilfswerk und der Caritas in einer Gemeinschaftsaktion heiße Getränke an die Schaulustigen verteilen.
15:00 Uhr: Der Bundestag tagt kurzfristig zum Thema "Weihnachtswahnsinn", man kommt jedoch zu keiner Einigung und vertagt auf den kommenden Februar.
Eines Tages im September..
die Sonne schien und bis Weihnachten sollte es laut Kalender noch fast 2 Monate dauern :o)))
3 Dinge bringt dir selbst der Zauber der Elfqueen nicht zurück! Das gesprochene Wort... Die verschwendete Zeit... Den verlorenen Traum!