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Dieses Thema hat 13 Antworten
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 Dies & Das
etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

20.03.2003 08:06
KRIEG Antworten

Schmerz und tiefe Trauer spüre ich in mir.
Nun ist er da, diese sinnlose Krieg, der Menshcen sterben und leiden lässt.
Habe seit heute Nacht ein weisses Tuch aus dem Fenster hängen und lasse von heute an eine Kerze brennen.

BUSH-REDE IM WORTLAUT

"Wir werden als Ergebnis nur den Sieg akzeptieren"

US-Präsident George W. Bush hat in der Nacht in einer nur vier Minuten langen Rede den Beginn des Krieges gegen den Irak angekündigt. Die Rede im Wortlaut:

"Liebe Landsleute, zu dieser Stunde befinden sich amerikanische und verbündete Streitkräfte in der Anfangsphase der militärischen Operationen zur Entwaffnung des Iraks, um seine Bevölkerung zu befreien und die Welt vor einer ernsten Gefahr zu schützen. Auf meinen Befehl hin haben die Streitkräfte der Koalition begonnen, ausgewählte Ziele von militärischem Wert anzugreifen, um Saddam Husseins Fähigkeit zu unterminieren, Krieg zu führen. Dies sind die ersten Stufen eines breit angelegten und koordinierten Feldzugs.
Mehr als 35 Länder gewähren entscheidende Unterstützung, von der Benutzung von Marine- und Luftwaffenstützpunkten bis zu Informationen und Logistik zum Einsatz von Kampfeinheiten. Jedes Land in dieser Koalition hat entschieden, die Pflicht und die Ehre zu übernehmen, sich an unserer gemeinsamen Verteidigung zu beteiligen.

Allen Männern und Frauen der US-Streitkräfte im Nahen Osten sage ich, der Frieden einer besorgten Welt und die Hoffnungen eines unterdrückten Volkes hängen jetzt von Ihnen ab. Dieses Vertrauen ist wohl begründet. Die Feinde, die Ihnen gegenüberstehen, werden Ihre Fähigkeit und Tapferkeit kennen lernen. Die Menschen, die Sie befreien werden, werden Zeugen des ehrenhaften und ehrenwerten Geistes des US-Militärs werden.

In diesem Konflikt steht Amerika einem Feind gegenüber, der Konventionen des Krieges oder moralische Regeln missachtet. Saddam Hussein hat irakische Truppen und Ausrüstung in zivile Gebiete gebracht, um unschuldige Männer, Frauen und Kinder als Schutzschild für sein Militär zu benutzen, eine letzte Grausamkeit an seinem Volk.

Die Amerikaner und die ganze Welt sollen wissen, dass die verbündeten Streitkräfte alles tun werden, um unschuldige Zivilisten zu verschonen.

Ein Krieg im harten Terrain eines Landes von der Größe Kaliforniens könnte länger und schwieriger sein, als einige voraussagen, und es wird unsere anhaltende Verpflichtung erfordern, um den Irak zu einem geeinten, stabilen und freien Land zu machen. Wir kommen in den Irak mit Respekt für seine Bevölkerung, für seine große Zivilisation und für die Religionen, die sie ausübt. Wir haben keine Ambitionen im Irak, außer die Bedrohung zu beseitigen und die Kontrolle der Bevölkerung über ihr eigenes Land wieder herzustellen.

Ich weiß, dass die Familien unserer Soldaten für ihre sichere Heimkehr beten, und dass Millionen von Amerikanern für die Sicherheit ihrer Lieben und den Schutz der Unschuldigen beten. Für ihr Opfer haben sie die Dankbarkeit und den Respekt des amerikanischen Volkes und die Gewissheit, dass niemand von der Gnade eines rechtlosen Regimes abhängig sein wird, das den Frieden mit Waffen des Massenmords bedroht.

Wir werden uns dieser Bedrohung jetzt mit unserer Armee, Luftwaffe, Marine, Küstenwache und Marineinfanterie stellen, so dass wir es nicht später mit einer Armee von Feuerwehrleuten und Polizei und Ärzten in den Straßen unserer Städte tun müssen. Nun, da der Konflikt da ist, ist der einzige Weg, seine Dauer zu begrenzen, entschlossen zuzuschlagen. Und ich versichere Ihnen, dies wird kein halbherziger Feldzug, und wir werden als Ergebnis nur den Sieg akzeptieren.

Meine Mitbürger, die Gefahren für unser Land und die Welt werden überwunden. Wir werden diese gefährlichen Zeiten hinter uns lassen und mit der Arbeit des Friedens fortfahren. Wir werden den Frieden verteidigen. Wir werden Anderen den Frieden bringen. Und wir werden siegen. Möge Gott unser Land schützen und alle, die es verteidigen."


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,240590,00.html
etoilee

rubi@work Offline

Tanzmaus@Work


Beiträge: 96

20.03.2003 10:23
#2 RE:KRIEG Antworten

Es beruhigt mich nur, das dieser Hirni wohl ziemlich alleine dasteht mit seiner Meinung...
( auch wenn er sich dadurch nicht bremsen lässt)

Quelle: NTV
Michael Moore schreibt Bush


Der Schriftsteller und Filmemacher Michael Moore ("Stupid White Men", "Bowling for Columbine") hat sich am Vorabend des Irak-Kriegs in einem offenen Brief an seinen Präsidenten gewandt. Hier der Wortlaut
des Schreibens.

Montag, 17. März 2003

Lieber Gouverneur Bush,

heute ist also der Tag, an dem, wie Sie es nennen, die "Stunde der Wahrheit" gekommen ist, der Tag an dem "Frankreich und der Rest der Welt ihre Karten auf den Tisch legen müssen".

Ich bin froh, dass dieser Tag nun endlich da ist. Denn, das muss ich Ihnen sagen, nach 440 Tagen mit Ihren Lügen und Ihren Halbwahrheiten war ich nicht sicher, ob ich das noch länger ausgehalten hätte.

So bin ich beruhigt zu hören, dass heute der Tag der Wahrheit gekommen ist, denn ich möchte Ihnen gerne ein paar Wahrheiten mitteilen:

1. Es gibt im Grunde genommen NICHT EINEN in Amerika (ausgenommen Talk-Radio-Spinner und Fox News), der Gung-Ho-mäßig [Gung Ho ist ein Plastiksoldat, Anm. d. Red.] wild darauf ist, in den Krieg zu ziehen.
Vertrauen Sie mir in diesem Punkt. Gehen Sie aus dem Weißen Haus heraus in irgendeine Straße und versuchen Sie, fünf Leute zu finden, die leidenschaftlich gerne Iraker umbringen möchten. SIE WERDEN SIE
NICHT FINDEN! Warum? Weil keine Iraker jemals hierher gekommen sind und einen von uns getötet haben. Kein Iraker hat jemals gewagt, dies zu tun. Sie sehen, so denken wir Durchschnitts-Amerikaner: Wenn
irgend jemand irgendetwas tut, was nicht als Angriff auf unser Leben wahrgenommen wird, dann - glauben Sie es oder nicht - wollen wir ihn nicht töten. Lustig, wie so was läuft.

2. Die Mehrheit der Amerikaner - die, die Sie niemals gewählt haben - sind nicht auf Ihre Gehirnwäsche hereingefallen. Wir wissen, was die wirklichen Probleme sind, die unser tägliches Leben betreffen
- und keiner fängt mit einem I an und hört mit einem K auf. Das hingegen macht uns wirklich Angst: Zweieinhalb Millionen Menschen verloren Ihre Arbeit, seitdem Sie im Amt sind, die Börsenkurse sind zu
einem schlechten Witz verkommen, keiner weiß, ob die Rentenfonds in Zukunft noch existieren werden, Benzin kostet mittlerweile fast zwei Dollar - diese Liste könnte noch endlos fortgesetzt werden. Den
Irak zu bombardieren, wird keine einzige Lösung dafür bringen. Es gibt nur eins: Sie müssen gehen, damit die Dinge sich verbessern können.

3. Wie [der Talkshow-Moderator, Anm. d. Red.] Bill Maher letzte Woche sagte: Wie tief sind Sie gefallen, um einen Beliebtheitswettbewerb gegen Saddam Hussein zu verlieren? Die ganze Welt ist gegen Sie,
Mr. Bush. Zählen Sie die Amerikaner dazu.

4. Der Papst hat gesagt, der Krieg sei falsch, er sei eine SÜNDE. Der Papst! Aber es kommt sogar noch schlimmer: Die Dixie Chicks sind nun auch gegen Sie. Wie tief muss es noch mit Ihnen bergab gehen,
bevor Sie merken, dass Sie Armee von nur einem Menschen in diesem Krieg sind. Natürlich ist das ein Krieg, in dem Sie nicht persönlich kämpfen müssen. Genauso als Sie sich unerlaubt von der Truppe entfernten
und die anderen armen Kerle statt Ihrer nach Vietnam verschifft wurden.

5. Von den 535 Mitgliedern des Kongresses hat nur EINER (Sen. Johnson aus South Dakota) seinen Sohn oder seine Tochter beim bewaffneten Militär eingetragen. Wenn Sie wirklich für Amerika einstehen wollen,
schicken Sie bitte sofort Ihre Zwillingstöchter nach Kuwait und lassen Sie sie dort Ihre chemischen Armee-Sicherheitsanzüge tragen. Und lassen Sie uns sehen, ob alle Mitglieder des Kongresses mit Kindern
im militärfähigem Alter ihre Kinder für diesen Kriegseinsatz opfern würden. Was haben Sie gesagt? Das glauben Sie nicht? Gut, okay, wissen Sie was - das glauben wir auch nicht!

6. Schlussendlich: Wir lieben Frankreich. Gut, sie haben einige Dinge richtig verbockt. Ja, einige von ihnen können sogar verdammt nerven. Aber Sie haben vergessen, dass wir dieses Land [die USA] nicht
mal als Amerika gekannt hätten, wenn es die Franzosen nicht gegeben hätte. War es nicht mit ihrer Hilfe während des Revolutionskrieges, mit der wir gewonnen haben? Und waren es nicht unsere größten Denker
und Gründerväter - Thomas Jefferson, Ben Franklin etc. -, die viele Jahre in Paris verbrachten, wo sie die Konzepte überarbeiteten und verfeinerten, die uns zu unserer Unabhängigkeitserklärung und unserer
Verfassung geführt haben? War es nicht Frankreich, das uns die Freiheitsstatue geschenkt hat? War es nicht ein Franzose, der den Chevrolet gebaut hat, und waren es nicht ein paar französische Brüder, die
das Kino erfanden? Und nun tun sie das, was nur ein guter Freund tun kann - Ihnen die Wahrheit über Sie, Mr. Bush, sagen, geradeheraus und ohne Umschweife. Hören Sie auf, auf die Franzosen zu pinkeln,
und danken Sie ihnen, dass die es endlich einmal richtig machen. Wissen Sie, Sie hätten wirklich mehr verreisen sollen (zum Beispiel ein Mal), bevor Sie Präsident geworden sind. Ihre Ignoranz gegenüber
der Welt hat Sie nicht nur lächerlich aussehen lassen, sondern hat Sie auch in eine Ecke gedrängt, aus der Sie nicht wieder herauskommen.

Hey, nehmen Sie es nicht so tragisch - jetzt kommen die guten Neuigkeiten: Wenn Sie diesen Krieg wirklich durchziehen, wird er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schnell vorbei sein, denn ich schätze, dass
es nicht viele Iraker gibt, die ihr Leben zum Schutze Saddam Husseins lassen wollen. Nachdem Sie den Krieg gewonnen haben, werden Sie einen enormen Zuspruch in der Bevölkerung erfahren, da jeder Gewinner
liebt - und wer möchte nicht ab und zu einen ordentlichen Arschtritt sehen (vor allem, wenn es ein Dritte-Welt-Arsch ist). Also, versuchen Sie Ihr Bestes und tragen Sie diesen Sieg den ganzen Weg bis zur
Wahl im nächsten Jahr mit sich. Natürlich ist das noch ein weiter Weg, und so haben wir alle noch eine lustige Zeit vor uns, während wir zugucken, wie die Wirtschaft immer weiter den Bach runtergeht!

Aber, Mensch, wer weiß, vielleicht finden Sie ja Osama ein paar Tage vor den Wahlen! Sehen Sie, SO müssen Sie denken! Bloß nicht die Hoffnung aufgeben! Tötet Iraker - sie haben unser Öl!!!

Hochachtungsvoll

Michael Moore

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

20.03.2003 11:59
#3 RE:KRIEG Antworten


"Mit Licht und Meer
die Säulen
bemalt: -

Schmerz versandet
vor
gehauenem Fels.

Steil und tief
die blaue,
andonnernde Zeit.

Ein Vogel
spielt
mit Aufwind und Licht."

Simon Krauss.

Ihr Lieben!

Es ist Krieg. Und trotz aller anerzogener Contenance
bin ich zutiefst erschüttert. Auch wenn alle Zeichen be-
reits lange sehr deutlich darauf hinwiesen, dass es diesen
Krieg um jeden Preis geben wird: die Vorstellung davon
ist eins, die Realität dazu ein anderes.

Argumente für und wider - nun sprachlos.


etoilee

KäptnD Offline

Seebär


Beiträge: 509

20.03.2003 13:27
#4 RE:KRIEG Antworten

Weit in der Champagne im Mittsommergrün,
dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blühn,
da flüstern die Gräser und wiegen sich leicht
im Wind der sanft über das Grabfeld streicht.
Auf deinem Kreuz finde ich toter Soldat
deinen Namen nur in Ziffern und jemand hat
die Zahl Neunzehnhundert und sechzehn gemalt
und du warst nicht einmal neunzehn Jahre alt.
Ja auch dich haben sie genauso belogen
so wie sie es mit uns heute immer noch tun
und du hast ihnen alles gegeben,
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben.

Hast du toter Soldat schon mal ein Mädchen geliebt?
Sicher nicht, denn nur dort wo es Frieden gibt
können Zärtlichkeiten und Vertrauen gedeihn
warst Soldat um zu sterben, nicht um jung zu sein.
Vielleicht dachtest du dir ich falle schon bald,
nehme mir mein Vergnügen, wie es kommt mit Gewalt.
Dazu wast du entschlossen, hast dich aber dann
vor dir selber geschämt und es doch nie getan.

Ja auch dich haben sie genauso belogen
so wie sie es mit uns heute immer noch tun
und du hast ihnen alles gegeben,
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben.

Soldat gingst du gläubig und gern in den Tod?
Oder hast du verzweifelt, verbittert, verroht,
deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluß?
Ich hoffe es traf dich ein sauberer Schuß.
Oder hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt,
bist du auf deinen Beinstümpfen weitergerannt
und dein Grab birgt es mehr als ein Bein eine Hand?

Ja auch dich haben sie genauso belogen
so wie sie es mit uns heute immer noch tun
und du hast ihnen alles gegeben,
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben.

Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
von deinem Leben, doch hör meinen Schwur,
für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein;
dann kann es geschehen daß bald niemand mehr lebt,
niemand der die Milliarden von Toten begräbt.
Doch längst finden sich mehr und mehr Menschen bereit,
diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit:

/:Ja auch dich haben sie genauso belogen
so wie sie es mit uns heute immer noch tun
und du hast ihnen alles gegeben,
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben.:/


Käptn


etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

21.03.2003 13:08
#5 RE:KRIEG Antworten

Matthias Claudius
1778

's ist Krieg! 's ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede du darein!
's ist leider Krieg - und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch' und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?

Was hülf mir Kron' und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
's ist leider Krieg - und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!



etoilee

Dr.Knock Offline

Obermotz


Beiträge: 221

22.03.2003 18:59
#6 RE:KRIEG Antworten

Let´s bomb Texas, they have oil too

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

24.03.2003 18:37
#7 RE:KRIEG Antworten


"Lasst uns aus den Brettern vor den Köpfen ein Haus für alle bauen".


etoilee

MrFluffy Offline

Dazugehörer


Beiträge: 48

25.03.2003 10:42
#8 RE:KRIEG Antworten

"There never was a good war nor a bad peace."
(Weder gab es jemals einen guten Krieg, noch einen schlechten Frieden.)

"They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safety deserve neither liberty nor safety."
(Diejenigen, die wesentliche Freiheit opfern können um ein wenig kurzfristige Sicherheit zu erlangen, verdienen weder die Freiheit noch die Sicherheit.)

Beides Zitate vom unter aktuellen Gesichtspunkten sehr unpatriotischen Benjamin Franklin. Aber der hätte ja auch den Truthahn oder die Klapperschlange dem Adler als Nationalwappen vorgezogen...


cu, MrFluffy

>live long and prosper<

MrFluffy Offline

Dazugehörer


Beiträge: 48

25.03.2003 10:50
#9 RE:KRIEG Antworten

P.S.:


cu, MrFluffy

>live long and prosper<

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

27.03.2003 21:04
#10 RE:KRIEG Antworten


Sag mir, wo die Blumen sind,
wo sind sie geblieben ?
Sag mir, wo die Blumen sind,
was ist geschehn ?
Sag mir, wo die Blumen sind,
Mädchen pflückten sie geschwind.
Wann, wird man jeh verstehn ?
Wann, wird man jeh verstehn !

Sag mir, wo die Mädchen sind,
wo sind sie geblieben ?
Sag mir, wo die Mädchen sind,
was ist geschehn ?
Sag mir, wo die Mädchen sind,
Männer nahmen sie geschwind !
Wann wird man jeh verstehn ?
Wann, wird man jeh verstehn !

Sag mir, wo die Männer sind,
wo sind sie geblieben ?
Sag mir, wo die Männer sind,
was ist geschehn ?
Sag mir, wo die Männer sind,
zogen fort, der Krieg beginnt !
Wann, wird man jeh verstehn ?
Wann, wird man jeh verstehn !

Sag, wo die Soldaten sind,
wo sind sie geblieben ?
Sag wo die Soldaten sind,
was ist geschehn ?
Sag, wo die Soldaten sind ?
Über Gräbern weht der Wind !
Wann, wird man jeh verstehn ?
Wann, wird man jeh verstehn !


etoilee

Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

28.03.2003 06:29
#11 RE:KRIEG Antworten

Ein Brief an G.W. Bush, den jeder lesen sollte

"Danke, Mr. President".
Ein Brief an George W. Bush / Von Paulo Coelho

Danke, großer Staatsmann George W. Bush. Danke, dass Sie jedem gezeigt haben, welche Gefahr Saddam Hussein darstellt. Viele von uns hätten sonst womöglich vergessen, dass er chemische Waffen gegen sein eigenes Volk, gegen die Kurden und die Iraner eingesetzt hat. Hussein ist ein blutrünstiger Diktator und eine der augenfälligsten Verkörperungen des Bösen in der heutigen Welt.

Aber nicht allein dafür wollte ich Ihnen danken. Während der ersten zwei Monate dieses Jahres 2003 haben Sie der Welt eine Reihe anderer, wichtiger Dinge gezeigt.

Ich möchte mich daher in Anlehnung an ein Gedicht, das ich als Kind gelernt habe, bei Ihnen bedanken:

Danke, dass Sie allen gezeigt haben, dass das türkische Volk und sein Parlament nicht käuflich sind, auch nicht für 26 Milliarden Dollar.

Danke, dass Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft zwischen den Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen des Volkes liegt.

Danke, dass Sie uns vor Augen führen, dass weder José María Aznar noch Tony Blair ihren Wählern die geringste Achtung und Wertschätzung zeigen. Aznar bringt es fertig, darüber hinwegzusehen, dass neunzig Prozent der Spanier gegen den Krieg sind, und Blair ist die größte Demonstration der vergangenen dreißig Jahre in England schlichtweg egal.

Danke, dass Sie Tony Blair dazu gebracht haben, mit einem Dossier, das ein Plagiat einer Arbeit war, die ein Student zehn Jahre zuvor geschrieben hatte, vor das britische Parlament zu treten und es als "vom britischen Geheimdienst erbrachten schlagenden Beweis" vorzustellen.

Danke, dass Sie Colin Powell gestatten, sich selbst zum Narren zu machen, indem er dem UN-Sicherheitsrat Fotos vorlegt, die eine Woche später von Hans Blix, dem Chef der UN-Rüstungskontrollkommission zur Entwaffnung des Iraks, öffentlich angefochten werden.

Danke, dass Sie mit Ihrer Haltung dafür gesorgt haben, dass bei der UN-Vollversammlung der französische Außenminister, Dominique de Villepin, mit seiner Antikriegsrede Applaus geerntet hat, was meines Wissens vorher nur einmal in der Geschichte der UN, im Anschluss an eine Rede Nelson Mandelas, geschehen ist.

Danke, dass Sie mit all ihren Bemühungen, den Krieg voranzutreiben, dazu beigetragen haben, dass die sonst untereinander zerstrittenen arabischen Nationen sich bei ihrem Treffen in Kairo in der letzten Februarwoche erstmals einstimmig gegen jedwede Invasion ausgesprochen haben.

Danke, dass Sie mit Ihrer rhetorischen Behauptung, die UN habe nun die Chance, ihre wahre Bedeutung zu zeigen, sogar die zögerlichsten Länder dazu gebracht haben, sich gegen jede Art von Angriff gegen den Irak auszusprechen.

Danke, dass Sie mit Ihrer Außenpolitik den britischen Außenminister Jack Straw zu der Erklärung verleitet haben, im 21. Jahrhundert könne es Kriege geben, die sich moralisch rechtfertigen ließen, wodurch Straw seine ganze Glaubwürdigkeit verlor.

Danke, dass Sie versucht haben, ein Europa auseinanderzudividieren, das für seine Vereinigung kämpft - es wird ihm als Warnung dienen.

Danke, dass Sie geschafft haben, was nur wenigen in diesem Jahrhundert gelungen ist: Millionen Menschen auf allen Kontinenten im Kampf für dieselbe Idee zu vereinen, auch wenn diese Idee nicht Ihre ist.

Danke, dass Sie uns wieder fühlen lassen, dass unsere Worte, wenn sie vielleicht nicht gehört, so zumindest ausgesprochen wurden - das wird uns in Zukunft noch mehr Kraft geben.

Danke, dass Sie uns missachten, dass Sie alle marginalisieren, die sich gegen Ihre Entscheidung stellen, denn die Zukunft der Erde gehört den Ausgeschlossenen.

Danke, denn ohne Sie hätten wir nicht erkannt, dass wir fähig sind, uns zu mobilisieren. Möglicherweise wird es uns diesmal nichts nützen, aber ganz sicher später einmal.

Nun, da es keinen Weg zu geben scheint, die Trommeln des Krieges zum Schweigen zu bringen, möchte ich wie ein europäischer König einst zu seinem Invasoren sagen: "Möge dein Morgen schön sein, möge die Sonne auf den Rüstungen deiner Soldaten strahlen, denn noch am Nachmittag werde ich dich besiegen."

Danke, dass Sie uns - einer Armee anonymer Menschen, die wir die Straßen füllen, um einen Prozess aufzuhalten, der bereits im Gange ist - erlauben zu erfahren, wie man sich fühlt, wenn man machtlos ist, und aus diesem Gefühl zu lernen und es zu verwandeln. Also, genießen Sie Ihren Morgen und welchen Ruhm er Ihnen auch immer bringen mag.

Danke, dass Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst genommen haben. Doch Sie sollten wissen, dass wir Ihnen sehr wohl zugehört haben und Ihre Worte niemals vergessen werden.

Danke, großer Staatsmann George W. Bush.
Herzlichen Dank.



Aus dem Brasilianischen von Maralde Meyer-Minnemann.
Der Schriftsteller Paulo Coelho wurde 1947 in Rio de Janeiro geboren, wo er auch heute lebt.


3 Dinge bringt dir selbst der Zauber der Elfqueen nicht zurück! Das gesprochene Wort... Die verschwendete Zeit... Den verlorenen Traum!

Elfqueen Offline

Königin der Elfen

Beiträge: 258

28.03.2003 06:32
#12 RE:KRIEG Antworten


Gegen den Krieg
Für den Frieden

Die Kinder von Bagdad bekommen Bomben
Aus der ach so moralischen freien Welt
Schuldlos wurden sie in eine Diktatur geboren
Haben sie damit ihr Recht auf Leben verwirkt?
Sind Menschenrechte teilbar?


Und was bekommen wir aus der irakischen Wüste?
Wir bekommen Öl durchsetzt mit geronnenem Blut
Unsere Autos werden Blut verbrennen
Wenn wir stolz die neuesten Modelle vorführen
Sind wir wirklich so blind?


Und was wird mit unseren Lebensadern?
Sie werden langsam verstopfen mit Blutgerinnseln
Unsere Flügel sind bereits verklebt vom Fluch des Öls
Warum sonst sind da nur wenige warnende erhobene Hände?
Kaninchen vor der Schlange?


So werden wir am Öl ersticken hilflos weil tatenlos
Vielleicht erlöst uns vorher der große Blitz
Dann werden wir in Frieden zusammen sein
Mit den unschuldigen Kindern von Bagdad
In Hiroshima war der Himmel blau als der Blitz kam...

-by Reinhard Lehmitz-


3 Dinge bringt dir selbst der Zauber der Elfqueen nicht zurück! Das gesprochene Wort... Die verschwendete Zeit... Den verlorenen Traum!

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

28.03.2003 20:40
#13 RE:KRIEG Antworten


KRIEG

Was zählt heut noch Menschenleben
Was gilt noch Humanität
Da Blutdurst und nach Weltmacht streben
Der Kinder Tränen nicht versteht?

Demagogen agitieren
Und der Rüstungsboss, er lacht
Wenn Soldaten einmarschieren
Und die Geldgier hat die Macht.

Doch das Volk es setzt Signale
Friedlich gegen Terror, Krieg
Und Millionen zum Finale
Stoppt den Wahnsinn - wahrer Sieg.

Unschuldige dürfen nicht sterben
Weil ein Mann weit weg vom Ort
Will der Menschen Schätze erben
Sagt er auch was andres dort.

Eh die Welt zertrümmert worden
Müssen schnell wir uns besinnen
Der Befehle gibt zum Morden
Muss gestoppt sein und von hinnen.

Auch die Enkel wollen leben
Und sich freuen an Sonnenlicht
Zahn um Zahn darf es nicht geben
Da Gewalt Menschen zerbricht.



etoilee

etoilee Offline

Sternschnuppe


Beiträge: 934

29.03.2003 09:01
#14 RE:KRIEG Antworten


Der Irak-Krieg hat begonnen. Jetzt können selbst eingefleischte Friedensfreunde nur hoffen, dass die Amerikaner ihn gewinnen.
Von Georg Hoffmann-Ostenhof

Kriegszeiten sind immer auch Zeiten tiefer Emotionen. Nicht nur bei jenen, die betroffen sind. Auch – im wörtlichen Sinn – fern vom Schuss, vor dem TV-Schirm, entwickeln sich Leidenschaften. Schon in der Vorkriegszeit hat uns so einiges aufgeregt. Zum Beispiel George W. Bush.

Man weiß ja, dass da kein Vergleich möglich ist zwischen ihm und Saddam Hussein. Man weiß, dass trotz allem, was man gegen Bush einwenden mag, er der Führer der größten Demokratie der Welt und Saddam einer der ruchlosesten Killer-Tyrannen aller Zeiten ist. Auf der Gefühlsebene freilich zählen solche Erkenntnisse nicht viel. Die Auftritte von Bush sind schlicht unerträglich: das hohle Pathos, die kitschigen Kurzsätze, die Arroganz der Macht, die martialischen Machosager. Das alles eingetaucht in eine christlich-fundamentalistische Sauce. Und man traut sich’s aus Geschmacksgründen kaum sagen: Aber diese dummen und leeren Augen, die einen da anblicken, erschrecken.

Falsch liegt man mit seinen Gefühlen nicht. Es ist ja wirklich fast alles gelogen, was da von Bush kommt: Die Saddam-Connection zu al-Qa’ida ist weder bewiesen noch plausibel, Bush hält trotzdem hartnäckig an ihr fest. Da mag Saddam ein wenig (oder auch mehr) vom chemisch-biologischen Teufelszeug haben, gefunden hat man es bislang nicht. Und wenn er es doch hat, dann gab es keine stichhaltigen Anzeichen dafür, dass er – bis zum Kriegsbeginn jedenfalls – die Absicht hatte, es auch zu verschießen. Die gespielte Angst der amerikanischen Regierung war lächerlich: Schwer geschwächt, eingekreist und überwacht, stellte der Bösewicht von Bagdad keine ernsthafte Gefahr für die Region dar, geschweige denn für die USA.

Vor allem aber: Wirklich unschädlich hätte man Saddam auch ohne einen Krieg machen können, der viele Leben kosten wird – nämlich durch weiteres Containment. Ein robustes Inspektionsregime hätte Saddam ohnehin bald stürzen lassen.

Gründe genug also, gegen diesen Krieg zu sein. Gründe genug, auch warme Gefühle für jene Millionen zu hegen, die nun schon monatelang auf die Straße gehen, um „No war“ zu skandieren. Gründe genug, das mutige europäische Duo Chirac-Schröder hochleben zu lassen, das der Washingtoner Kriegsgeilheit diplomatisch die Stirn bot.

Doch jetzt ist der Krieg da. Und die Frage ist: Wie verhält man sich zu ihm? Freut man sich, wenn die vorrückenden amerikanischen Truppen auf heftige Gegenwehr stoßen? Oder aber hofft man, die Luftangriffe mögen bald zur Kapitulation der Saddam-Armee führen? Wem hält man die Daumen? Den Amerikanern oder den Irakern? Und würde man zu einer Demonstration gehen, auf der Transparente mit dem Text „Stop the war now“ getragen werden?

Emotional ist es natürlich nicht einfach, nun zu jenen zu halten, gegen die man lange Zeit protestiert hat. Da kann sich leicht eine Verwirrung der Gefühle einstellen. Aber es geht nicht anders: Intelligente westliche Menschen können jetzt gar nicht anders, als sich zu wünschen, dass die Amerikaner den Krieg siegreich beenden mögen – und zwar so schnell wie möglich.

Die Kriegsmaschinerie kann jetzt schlechterdings nicht mehr gestoppt werden. Aber auch aus moralischen Gründen ist der Slogan „Stop the war“ heute – trotz der schockierenden Bilder vom Bombardement Bagdads – rundweg abzulehnen: Ein Abzug der amerikanischen und britischen Truppen wäre ein beispielloser Triumph für Saddam, würde sein Regime stärken und das Leiden des irakischen Volkes unter dem Joch seiner blutrünstigen Diktatur nur verlängern.

Es ist klar, warum man sich einen schnellen Sieg der Amis wünschen muss: Jede Verlängerung der Kriegshandlungen würde eine Vervielfachung der Opfer bedeuten. Zum anderen aber wäre jedes Regime – und sei es auch eine offen deklarierte Besatzungsmacht – besser als die blutige Tyrannei des Saddam Hussein. Das weiß auch die irakische Opposition, die trotz aller Differenzen untereinander und mit Washington von Anfang an den Kriegskurs von Bush unterstützt hat – was so manchem Friedensfreund ein wenig das Demonstrieren vergällte.

Die US-Boys mit Victory-Zeichen auf den Straßen Bagdads und womöglich noch begeistert von den Irakern empfangen: Würde dieses Bild nicht Bush und seiner Kriegspolitik Recht geben und die Kriegsgegner diskreditieren? Ja, es ist möglich, dass die rechtsradikale Crew, die in Washington an der Macht ist, dann umso mehr triumphiert. Aber lange hielte dieses Hochgefühl wahrscheinlich nicht an.

Dem Mann im Weißen Haus sei geraten, einmal die Bibel wegzulegen und ein Buch von Plutarch zur Hand zu nehmen, in dem die Geschichte eines hellenistischen Königs erzählt wird, der 281 vor Christi mit einer damals gewaltigen Armee von 25.000 Mann und mit 20 Kampfelefanten nach Italien zog, dort grandios siegte, aber schließlich doch abziehen musste. Die Herrschaft auf dem Stiefel war zu teuer. „Noch so ein Sieg und ich bin ruiniert“, sagte der König. Er hieß Pyrrhus. Und eine andere, etwas rezentere Geschichte sollte dem US-Präsidenten auch zu denken geben: Sein Papa hatte vor zwölf Jahren am Golf gesiegt. Seine Popularität erreichte Rekordwerte. Eineinhalb Jahre später wurde er von Clinton haushoch geschlagen.


etoilee

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