Scharfe Schoten
Weltweit finden sich mehr als 7000 verschiedene Gewürzpaprika, deren Aussehen, Grösse und Schärfe vielfältig variieren.
Die besonders scharfen kennt man unter dem Sammelbegriff Chili.
Die Chili kam im 15 Jh durch die Spanier nach Europa. Die Atzteken würzten damit pikante Speisen, auch der Begriff Chili ist atztekisch und bedeutet schlicht und einfach "rot".
Zunächst jedoch wanderte die Pflanze nur als Ziergewächs in die botanischen Gärten, bis sie Jahrhunderte später Europa von Ungarn aus eroberte.
Mittlerweile werden fast überall auf der Welt Chilis angebaut, von mild-würzig bis höllisch-scharf.
Der eigentliche Scharfmacher ist der Stoff Capsaicin, der hauptsächlich in den Trennwänden und Samen vorkommt.
Die bekanntesten süd-und mittelamerikanischen Chilis sind Serranos (klein, sehr scharf, wird frisch oder eingelegt verwendet) und Jalapenos (pikanter, moderater Geschmack, teilweise auch getrocknet und geräuchert im Handel).
Auch in der asiatischen Küche werden die Scharfmacher geschätzt, wir finden sie dort in grün, gelb oder rot, je kleiner desto schärfer.
Wenn man mit ganzen getrockneten oder frischen Chilis arbeitet, kann man durch entfernen der Trennwände und Samen den Feuerlöscher nach dem Essen verhindern. Eine weitere Möglichkeit ist es, die ganzen Schoten längere Zeit mitzukochen, auch dann verlieren sie an Schärfe.
Im Prinzip ist schon die gebräuliche Bezeichnung Cayenne"pfeffer" irreführend, da dieser nichts mit den uns bekannten Pfeffersträuchern gemein hat.
Diese Namensgebung ist jedoch ein indirekter Hinweis auf einen noch grösseren Irrtum: auf der Suche nach den kostbaren Gewürzen des Orients gelangte Kolumbus nach Amerika und brachte von dort nicht Pfeffer sondern die Chilis.
Daran wird jedoch auch deutlich, welche Mühen man auf sich nahm. Man begab sich auf gefährliche Reisen in unbekannte Länder, die als Rand der Hölle galten.
Die Belohnung waren dann exotische Gewürze, die mit Gold aufgewogen wurden.
Da ist es ja kein Wunder, dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes dahin begab "wo der Pfeffer" wächst.
Ja, ich gebe es zu, ich bin ein Chili-Junkie, mein Gewürzschrank ähnelt einer Folterkammer für Gaumenweicheier aber ich denke gar nicht daran, das zu ändern,...
Daher wird das hier meine Sammlung der fiesesten Höllenrezepte... wer jetzt schon, ob eines empfindlichen Gaumens zurückschreckt, dem gebe ich noch eins auf den Weg:
scharfes Essen wirkt aphrodisierend ...
grinseltz
hob 
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